Meine eigene Hypnoseerfahrung
Als junge Erwachsene wurde ich von einem großen Hund angefallen, der mich in den Oberarmarm gebissen hatte, seine Zähne in meinen Kreuzbeinbereich gebohrt hatte, sich an meinem Becken zu schaffen machte. Ich kann mich an gar nicht mehr alles erinnern, mir fehlen ein paar Puzzleteile zu diesem kurzen aber heftigsten Überfall. Ich kann von Glück sagen dass ich heute hier sitze und dies schreiben kann.
Obwohl ich mit Hunden aufgewachsen bin und nie Angst hatte vor ihnen: ab diesem Tag herrschte pure Panik, wenn ein Hund ohne Leine und/oder Herrchen in meiner Nähe war. Pure Angst. Spaziergänge nur mit Pfefferspray möglich, trotzdem ständig die Aussicht nach Schlagstöcken oder nach Bäumen, die man erklettern kann, sollte ein Hund um die nächste Kurve kommen. Nicht wirklich entspannend... Menschen, die Hunde hatten mied ich. Wenn ein Hund sichtbar war stieg ich nicht aus dem Auto. Mit einem Hund in einem Raum: unmöglich.
15 Jahre später bei meiner Hypnoseausbildung: ich wurde in Trance geführt und sollte mich in die Gefühlslage versetzen, wenn ich an einen Hund denke: Angst, Herzklopfen. Dann tauchte der Hund vor meinem inneren Auge auf: ein riesiger schwarzer Hund. Ich sollte mich ihm nähern, aber ich traute mich nicht. Ich wählte eine Kobold als meinen Helfer. Den konnte ich beobachten, wie er ein Stück vor dem riesigen Hund steht und ihm Leckerlis zuwirft. Und je mehr er den Hund fütterte, desto weiter traute sich der Kobod an ihn heran. So ging das eine Weile, und als ich wieder mal den Hund ansah, wurde dieser immer kleiner! Schlussendlich war es ein süßer kleiner schwarzer Hund, vor dem ich überhaupt keine Angst hatte. Und ich traute mich zu dem Hündchen und konnte ihn sogar selber aus meiner Hand füttern. Absolut angstfrei.
Soweit in der Hypnose. Und das wahre Leben? Tatsächlich hatte ich ein halbes Jahr lang gar keinen Kontakt mit einem Hund (hatte ja alle Kontakte gemieden). Doch eines Tages wollte ich einem Bekannten etwas vorbeibringen, und der hatte 4 Hunde, die oft draußen frei herumliefen. Der Bekannte saß vor seinem Haus und ich sah 2 Hunde frei herumlaufen. Ich fuhr ihm mit dem Fahrrad entgegen, und die Hunde, ja sie kamen auf mich zugerannt. Dann gab es eine Sekunde, in der ich überlegte, ob ich umdrehen soll, oder ob ich es wagen soll und mich in die "Höhle des Löwen" traue. Und das tat ich, und ich hatte keine Angst, keine Panik. Habe mit den Hunden geschmust, und wer die Geschichte nicht kennt, würde nicht glauben dass es Zeiten gab, in denen ich vor jedem Hund panisch davongelaufen wäre.